Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation
Entwicklungsbegleitung von Kindern ist pädagogisches Handeln
im umfassenden Sinn - also nicht nur Umgang mit Kindern, sondern
vielmehr eine fachkompetente Tätigkeit, die alle Bereiche einer
Kindertagesstätte berührt. Hierzu zählen unter anderem die Zusammenarbeit
mit Dritten und die Öffnung nach außen.
Zu unserem Aufgabenfeld gehört die sozialpädagogische Arbeit
in der Institution, ihre Schwerpunkte und Ziele der interessierten
Öffentlichkeit transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren.
Die Darstellung unseres spezifischen Profils, unter anderem in der Konzeption,
der Homepage, der Ausstellung "Kinder schaffen Kunst" und in Presse und
Fachliteratur schafft eine gewollte öffentliche Beachtung und Diskussion
unseres professionellen Handelns. Durch diese Vernetzung entsteht eine Ebene
des Verständnisses sowie der Solidarität über die Kita hinaus. Es kommt zu einer
Wertschätzung unserer pädagogischen Arbeit, die uns ermöglicht,
die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse heutiger Kinder zu sensibilisieren.
Eine aktive Form der Öffentlichkeitsarbeit trägt somit nicht nur zur Stärkung
des Berufsbildes bei, sondern bietet die Möglichkeit,
effektiv als Bündnispartner*innen von Kindern zu wirken.
Erzieher*innen sind stets gefordert, über die Einrichtung
hinaus ihr Bild vom Kind gegenüber Eltern, dem Träger, Politikern
und der Gesellschaft zu vertreten und auf dieser Grundlage
zu agieren. Hieraus entwickeln sich Formen der Kooperation und Unterstützung,
die unter anderem auch helfen, neue Ressourcen für die Arbeit mit Kindern
zu erschließen.
Kinderschutz
Jedes in Deutschland lebende Kind hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt und anderen Gefährdungen für sein Wohl. Aus den Rechten der Kinder folgt eine Schutzpflicht all derer, die Verantwortung für Kinder tragen. Dies gilt auch für uns als Kindertagesstätte. In erster Linie ist es unsere Aufgabe als pädagogische Fachkräfte, Anzeichen für Gefährdungen so früh wie möglich zu erkennen, um rechtzeitig Hilfen anzubahnen und (weiteren) Schaden vom Kind abzuwenden. Die Einschätzung der Gefährdungsrisiken im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte besonders die "insoweit erfahrene Fachkraft" ist in der Neufassung des § 8a SGB VIII festgehalten. Der Ausschluss von Personen, die wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung vorbestraft sind, von der Arbeit im Kinder- und Jugendnahen Bereich wurde durch den § 72a SGB VIII geregelt. Die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses resultiert aus dieser verschärften Vorschrift. Im Bundeskinderschutz von 2012 sind verbindliche Standards festgeschrieben, die durch kontinuierliche Qualitätsentwicklungssicherung und Überprüfungen zu gewährleisten sind.
Der Schutz von Kindern in Tageseinrichtungen ist daher vor allem auf Prävention angelegt. Neben der Hilfe für einzelne betroffene Kinder und ihre Eltern sollte der Kinderschutz Teil der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und der Angebote für alle Eltern sein. Die Durchführung von Bildungsprogrammen zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder gehört hier ebenso dazu wie Themenelternabende und Familienbildungsangebote. Den Schutz und die Stärkung der Persönlichkeit der Kinder in der Einrichtung als Bestandteil des allgemeinen Er-ziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrages, zu verstehen trägt dazu bei, Gewalt gegen Kinder und anderen Formen der Gefährdung immer weiter zurückzudrängen.
Selbstbewusste Kinder, die sich wertgeschätzt fühlen und deren Meinung geachtet wird, sind besser vor Gefährdungen geschützt. Die Persönlichkeit der Kinder zur Entfaltung zu bringen und zu stärken, ist daher nicht nur ein zentrales Bildungsziel gemäß Artikel 29 Abs. 1 der UN-Kinderrechtskonvention, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention. Die Individualität jedes Kindes zu achten sowie Eigenaktivität und Selbstbestimmung der Kinder zu fördern, ist ein unverzichtbarer Bestandteil guter Elementarpädagogik. Zu den zu fördernden emotionalen und sozialen Kompetenzen gehören vor allem das Wissen der Kinder über Gefühle (Emotionswissen), ihre Fähigkeit, Gefühle auszudrücken und zu regulieren (Emotionsausdruck und Emotionsregulation), sowie die Kompetenz der Kinder, sich in einer Gruppe zu behaupten, mit anderen Kindern zu kooperieren und mit Konflikten angemessen und gewaltfrei umzugehen.
Kooperation mit den Grundschulen
Eine intensive Zusammenarbeit mit den Grundschulen Bündheim, Westerode
und Harlingerode sowie der Gerhard Hauptmann Schule Bad Harzburg sehen
wir als eine notwendige Unterstützung für die zukünftigen Schulkinder und
deren Familien an. Auch zu den Grundschulen in Ilsenburg und Veckenstedt
bestehen langjährige Kontakte.
Der Eintritt in die Schule stellt ein Lebensereignis dar, das bereits vor
dem Einschulungstag deutliche Veränderungen für das gesamte Familiensystem
mit sich bringt. Wir begleiten diesen Prozess unterstützend. Unterrichtsbesuche,
Projektwoche in den Schulen mit den zukünftigen Schulkindern, Kontakte zu
Schulkindern, Lehrer*innen sowie dem weiteren Schulpersonal und ein
Kennenlernen der Schulräume helfen den Kindern, sich mit dem neuen
Lebensabschnitt vertraut zu machen. Es entwickelt sich ein realitätsnahes Bild,
das eine Basis für eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik bietet.
Durch Kontakte, Spiele und Gespräche wird das einzelne Kind gestärkt, sich auf
das Neue einzulassen und selbstbewusst für seine Bedürfnisse einzutreten.
Darüber hinaus sehen wir in der Kooperation mit der Grundschule die
Möglichkeit, unser Bündnis mit den Kindern über die Kita hinaus durch
Gespräche und über Entwicklungsverläufe aufrecht zu erhalten und auch unser
Bild vom Kind in weiterführende Institutionen zu tragen.
Zusammenarbeit mit Institutionen:
- ... der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Landkreises Goslar
- ... dem Jugendamt des Landkreises Goslar
- ... der Frühförderung der Lebenshilfe
- ... dem SPZ
- ... dem LBZH
- ... dem integrativen Arbeitskreis
- ... der Stadtbücherei
- ... allen Berufs- und Berufsfachschulen des Landkreises
- ... anderen Kitas
- ... der Kreismusikschule Goslar
- ... mit dem Gesundheitsamt Goslar