Bauhaus

Bauhaus 1

„Kinder wollen Gegenstände mit eigenen Händen berühren und erproben, erarbeiten und verändern. Wenn ihnen dazu Werkzeuge zur Verfügung stehen, umso besser, desto interessanter.“ Ein Gartenhaus auf unserem Kita Gelände ist zum Bauhaus für unsere Kinder umgestaltet worden. Dieser Raum unterstützt in besonderem Maße ein ungestörtes, ergebnisoffenes und variantenreiches Tun. Dadurch, dass die handwerklichen Aktivitäten in einem gesonderten Raum stattfinden, bekommt dieser einen besonderen Status und eine eigene Identität.

Bauhaus 2

Die Bezeichnung Bauhaus haben die Kinder gewählt. Man kann ihn zweideutig verstehen, einerseits steht er für die Architektur und andererseits für das Bauen an sich. Das Wort Bauhaus hat sich bis heute seine „Frische“ bewahrt. In der alltäglichen Verwendung ist es der Anfangspunkt der Moderne, der Assoziation auslöst: die Grundformen Quadrat, Dreieck, Kreis, die Grundfarben Rot, Gelb, Blau, dazu Stahlrohrmöbel, weiße Würfel-Architektur, Funktionalismus. Zum Bauen und Konstruieren stehen den Kindern vielfältigste Werkzeuge und Materialien zur Verfügung: Werkbank, Bohrer, Zangen, Sägen, Nägel, Schmirgelpapier, Holz, Feilen, Schrauben, Akkuschrauber, Schraubzwingen, Holzleim, Hammer, Kanthölzer, Bretter, Farben, Pinsel, Unterlegscheiben, Sperrholz, …. eine anregende Arbeitsumgebung lädt zu schöpferischen Prozessen ein.

Bauhaus 3

Wenn Kinder eigenständig sowie sinnhaft planen und handeln können, dann werden sie zu Problemlösern. Handwerkliches Tätigsein in unserem Bauhaus kann Kinder dabei unterstützen und individuelle Fähigkeiten können entdeckt werden. Dabei spielt das konkret Fassbare eine herausragende Rolle. Sie haben die Chance mehr als sonst aus ihrer Fantasie zu schöpfen und können lernen, auf sich selbst zu bauen: Sie lassen sich etwas einfallen, experimentieren und überlegen, wie ein Problem zu lösen ist. Der Einsatz richtiger Werkzeuge erweitert den Radius der Möglichkeiten und Handlungsoptionen. Gleichzeitig werden die Kinder sensibilisiert mit den Werkzeugen gefahrenfrei umzugehen. Außerdem kann das technische und begriffliche Wissen um verschiedene Formen von Materialeinsatz und Materialverarbeitung wachsen. Durch den Umgang mit den Handwerkszeugen kann sich der Wortschatz vergrößern und die Kinder können lernen eine Tätigkeit besser zu verstehen und genauer zu benennen. Die Vorstellungskraft und die Kreativität stärkt sich. Ein anderes sind 10 körperliche Erfahrungen. Neben dem unmittelbaren Erleben des eigenen Krafteinsatzes spielen motorische Fähigkeiten, Auge-Hand-Koordination und Geschicklichkeit eine große Rolle. Die Prozesse finden vielfach in einer Gemeinschaft statt. Hier gehen Selbstwirksamkeit und soziales Miteinander Hand in Hand und es zeigt sich wenn sich ein Vorhaben entwickelt. So wird manchmal aus einem anfänglichen Wunsch, gemeinsam ein Haus zu bauen, wenig später das Bauprojekt einer Bäckerei und am nächsten Tag die Entscheidung, daraus eine Sternwarte zu entwickeln. Unsere Rolle als pädagogische Fachkraft besteht darin, dass wir durch Anerkennung, Fragen und Ermutigen die Kinder in ihren Erkundungen und handwerklichem Tun unterstützen. Ausschlaggebend dafür ist die Neugier und Lust auf den Umgang mit Dingen, Stoffen, Materialien und handwerklichen Arbeiten, die wir gemeinsam mit den Kindern entwickeln.