Integration

Unter Integration wird die gemeinsame Teilnahme von behinderten und nichtbehinderten Menschen an allen Teilbereichen des öffentlichen Lebens verstanden. Integration beinhaltet das räumliche, physische und soziale Zusammensein von Beeinträchtigten und Nichtbeeinträchtigten. Durch das gemeinsame Leben und Lernen wird einer möglichen Stigmatisierung entgegengewirkt. Aus dem Miteinander entwickelt sich eine gegenseitige Achtung und das Respektieren der bestehenden Besonderheiten und Bedürfnisse. Seit 2000 richteten wir in der Kita Schlewecke Integrationsgruppen ein, aber auch schon davor wurden einzelne Kinder mit Behinderung von uns betreut. Das Zusammenleben und die gemeinsame Erziehung von Kindern mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen halten wir für erstrebenswert und zukunftsweisend. Die Kinder in integrativen Gruppen kommen frühzeitig mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Entwicklungsverläufen anderer Kinder in Kontakt. Sie erfahren das Gemeinsame aller Kinder, nämlich die Wünsche nach Annahme, Kommunikation und Beziehung, ihre kindliche Neugier auf die Welt, ihr Bedürfnis nach Bewegung und Eigenaktivität, ihre Freude und Lust, sich zu entfalten, zu wachsen und Grenzerfahrungen zu machen. Diese Erfahrungen dienen den Kindern bei der Bewältigung ihrer gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituationen, sowie ihrer Persönlichkeitsentwicklung und verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung.

Integration bedeutet für das Kind mit Behinderung seine eigene Leistungsfähigkeit und sein Potential von Fertigkeiten neben denen altersgleicher Kinder zu entwickeln und dabei die eigenen Besonderheiten beizubehalten. Dadurch werden die Kinder bei der Bewältigung der psychosozialen und physischen Folgen ihrer Behinderung von uns unterstützt in dem ihre Stärken und Fähigkeiten erkannt und gefördert werden. Mit Behutsamkeit und Geduld im Umgang mit ihren Eigenheiten und ihren Schwierigkeiten gelingt es ihnen, sich im Leben und in der Welt zurechtzufinden. Die Kooperation von pädagogischer, heilpädagogischer und therapeutischer Arbeit ist ein wesentlicher Aspekt der integrativen Erziehung. Gemeinsame Planungen, der kontinuierliche Austausch von Informationen und die Möglichkeiten therapeutischer Förderung werden individuell und optimal auf die Entwicklung des einzelnen Kindes abgestimmt.

Unsere integrativen Kindergartengruppen sind altersgemischt, hier hat jedes Kind die Möglichkeit zwischen Einzel-, Partner- und Kleingruppen zu wählen. Es bekommt Entwicklungsanreize in großer Vielfalt und im Zusammenleben können Ähnlichkeiten, sowie Verschiedenheiten entdeckt werden. Jedes Kind ist für jedes andere pädagogisch bedeutsam. Kleingruppen finden sich verstärkt als Interessengruppen zusammen und ergänzen sich in ihrem Vorhaben, ohne gleiche Leistungsfähigkeit aufweisen zu müssen. Im Miteinander und Gegeneinander können die Kinder Stärken und Schwächen erkennen lernen, damit umgehen und toleranter zu sich und anderen Spielgefährt*innen sein. Die Gruppe bietet den Kindern Orientierung und Sicherheit und lässt dennoch Entscheidungsspielräume zu.

Wir arbeiten eng mit Therapeut*innen der Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Neurophysiologischen Entwicklungsförderung (INPP) und dem therapeutischen Reiten zusammen. Sie kommen in regemäßigen Abständen in die Kita und stimmen die Therapie individuell und optimal auf die Entwicklung des einzelnen Kindes ab.

In den Arbeitskreisen Praxis und Pädagogik sowie Organisation und Administration beschäftigen wir uns mit neuen Erkenntnissen, Gesetzesänderungen, dem Austausch mit anderen Kitas und der Qualitätssicherung der eigenen Praxis. Die Arbeitsgruppen setzen sich aus Mitarbeiter*innen verschiedener Regel- und Sondereinrichtungen von Ämtern und Trägern zusammen. Es findet Austausch und Beratung bei der Bildung, Erziehung und Förderung der Kinder statt. Bei Bedarf werden die Kinder dem/den Therapeut*innen vorgestellt und eine begünstigende Therapie wird vor Ort eingeleitet und durchgeführt.